Die St. Johanniskirche liegt inmitten der Stadt Dessau, die umzogen ist von den Schlössern und Parks des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. In unmittelbarer Nähe sind das Georgium und die Mulde, der Stadtpark, das Anhaltische Theater, Bahnhof, Umweltbundesamt und das Geschäftszentrum der Stadt.
Die Kirchengemeinde zählt ca. 850 Gemeindeglieder und hat Angebote für alle Altersgruppen. Diese sind aus dem jeweiligen Jahresplan und den Gemeindeboten erfahrbar.
Auf dem Pfarrgrundstück befindet sich der Evangelische Kindergarten „Alexandraschule“ mit 66 Kindern. Die Gemeinde betreibt einen Jugendkeller für Offene Jugendarbeit. – Die meisten Veranstaltungen der Landeskirchenmusik finden in St. Johannis statt. Die Gemeinde arbeitet gerade im kulturellen Sektor zusammen mit der Musikschule, öffentlichen Vereinen und Schulen. Sie steht für Bürgerforen bereit und größere Veranstaltungen der Landeskirche und anderer Trägern. Ein neueres Projekt sind die „Theaterpredigten“ in Verbindung mit dem Anhaltischen Theater Dessau und der Evangelischen Landeskirche Anhalts.
Großen Raum im Alltag nimmt die Pflege und Zugänglichkeit des Cranachschatzes in Anspruch.
Die St. Johanniskirche beherbergt drei Tafelgemälde aus den Werkstätten der Cranachfamilie.
- Die Kreuzigung – L.C.d.Ä. (vor 1523) mit Johannes, Mutter Maria, Maria Magdalena, Johannes d. Täufer und Franziskus von Assisi;
- Jesus am Ölberg – L.C.d.J. (um 1561) – Gethsemaneszene und Fürst Georg III.
- Das Dessauer Abendmahl – L.C.d.J. (1565) – mit den Köpfen der großen deutschen Reformatoren in der Jüngerschar, z.B. Luther, Bugenhagen, Jonas, Melanchthon und Georg III.
Die Gemälde stammen aus der Schloss- und Marienkirche Dessaus, wurden im Krieg ausgelagert und mit großem Aufwand nach 1990 restauriert und in St. Johannis beheimatet. Die Kirchengemeinde ist Eigentümerin der Gemälde durch die Vereinigung der beiden ehemaligen Nachbargemeinden im Jahre 1967.
St. Johannis liegt am Lutherweg Sachsen-Anhalts und gehört zur Städte-Kooperation Weg zu Cranach in Vorbereitung auf das Cranach-Jubiläum 2015. wege-zu-cranach.de
In den Zeiten der „friedlichen Revolution“ 1989/90 fanden in St. Johannis zwölf „Gebete um Erneuerung“ und zugleich gut besuchte Diskussionsveranstaltungen statt. Zur Erinnerung an „20 Jahre – Gebet um Erneuerung“ wurde auf der Westempore das Gemälde „Keine Gewalt“ vom Dessauer Künstler Fridolin M. Kraska enthüllt.
Verlässliche Öffnungszeiten: Ostern bis Oktober: täglich 11-12 Uhr und 15-17 Uhr.
Die St. Johanniskirche wurde als lutherische Kirche im reformierten Anhalt im Jahr 1702 in Dienst genommen, um den vielen zugezogenen Lutheranern eine eigene Heimstatt zu geben. Sie wurde im schlichten spätbarocken Stil mit klassizistischen Elementen nach Entwürfen des kurbrandenburgischen Baumeisters Martin Grünberg erbaut und erlebte in den Folgejahren mehrere bauliche Veränderungen (Orgeln, Innenausstattung, Turm). 1944/45 wurde sie kriegszerstört und 1955 in noch schlichterer Form wieder aufgebaut. Anfang der 1990er Jahre gab es eine Grundsanierung und neuen Außenputz. Gut 350 Sitzplätze gibt es im Kirchenschiff, mit Emporen und Extrabestuhlung ca. 900 Plätze. 2 Glocken hängen im begehbaren Turm. Das mechanische Uhrwerk ist über hundert Jahre alt, wurde 2005 restauriert, ebenso die Zifferblätter 2006, Portale und Heizung 2009.
Besonderheiten im Innenraum:
- Glocke aus St. Marien (Bronze um 1440)
- Taufstein von St. Johannis (Tobias Wilhelmi, 1695)
- Kruzifix (Jugendstilarbeit aus dem Mausoleum Dessau)
- 4 farbige Kirchenfenster (F. Johannknecht, W. + S. Gehrhardt)
- 1990 Einbau der großen Euleorgel (Bautzen), Orgelprospekt (G. Gaudl)
- 1992 Abschluss der Restaurierungsarbeiten an den drei Cranachgemälden der zerstörten Marienkirche. Aufhängung im Altarraum der St. Johanniskirche.
- In der Kirche befindet sich seit 1983 eine Ausstellung zu den Kirchen St. Johannis und St. Marien, Informationen zu Baugeschichte und Reformationszeit, aktualisierte Tafeln zu den „Gebeten um Erneuerung“ 1989/90, Orgelbau und Cranachprojekt.
- Die Kirche verfügt über einen Tisch mit Auslagen zur Kirche und den Gemälden, Kirchenchronik, Informationen zum Kirchenkreis und etliche Flyer und Materialien zum Gartenreich, zur Stadt Dessau und zum Theater.
- Im Kirchenraum gibt es einen abseits gestalteten „Ort der Stille“, der gern besucht wird, mit der Möglichkeit zum Gebet, eine Kerze anzuzünden, das reichlich ausliegende Material in Ruhe zu lesen.